K-und r- Strategen

K- und r- Strategen

Im Laufe der Evolution konnten nur die Arten erhalten bleiben, die die richtige Strategie zur Reproduktion besaßen.
Hierbei gibt es zwei Extreme. Die r- und die K-Strategen.
Das erstgenannte Extrem setzt auf eine hohe Rate in der Vermehrung und kann dadurch in kurzer Zeit viel freien Raum besiedeln. Allerdings ist die Generations- sowie die Lebensdauer meist kurzlebig. Die Populationsdichte ist schwankend. In diesem Fall spricht man von den r-Strategen.
Beispiele hierfür sind Kieselalgen (Ditylum brightwellii, Thalassiosira eccentrica). Diese Algenarten wählten wir für den Versuch beim GEOMAR, da sie sich schnell vermehren können und somit in kurzer Zeit eine Wachstumsrate erkennbar war.
Die r-Strategie ist die generelle Strategie von kleinen Tieren, der rasch siedelten Pflanzen und Mikroorganismen.
In guten Jahren erreicht die Population einen hohen Zuwachs, allerdings steigt dadurch die Sterberate.
Das andere Extrem setzt auf Sicherheit und Stabilität. Es weist eine geringere Vermehrungsrate auf. Dafür haben die Lebewesen dieser Gattung eine höhere Lebenserwartung. Sie sind nicht in der Lage neue Lebensräume schnell zu besiedeln.
Prinzipiell wächst die Population unter optimalen Bedingungen in gleicher Weise, wie andere auch. Der Maßstab ihrer Wachstumskurve ist dabei allerdings größer, weil die Vermehrung zeitintensiver ist, als bei den r-Strategen. Man bezeichnet dieses Extrem als K-Strategen, weil sie die Kapazität ihrer ökologischen Grundlagen berücksichtigen. Man spricht bei ihnen außerdem von einer Platzhalterstrategie, weil von relativ langlebigen Individuen, die Plätze für wenige Nachkommen gehalten werden.
Diese Populationen haben kaum Schwankungen im Wachstum. Es ist die generelle Strategie von großen Organismen. Als Beispiele dienen: Wale, Elefanten, Primaten und Adler.
Ein auftretender Sonderfall bei den K-Strategen sind soziale Insekten, wie zum Beispiel Bienen, die große Staaten bilden und deren Königinnen viele Jahre (sogar Jahrzehnte) alt werden.

 

Altersstruktur

Eichenwickler einer Population haben alle dasselbe Alter, da sich die Eiraupen nur zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr entwickeln können. Sie müssen zum Zeitpunkt der Blattfaltung schlüpfen, da sie sonst keine Nahrung finden und verhungern.
Bei solchen Arten, bei denen der gesamte Lebenszyklus an den Ablauf eines Jahres angepasst ist, gibt es keine Altersstruktur.
Die meisten Organismen bringen es aber im Laufe eines Jahres auf mehrere Generationen oder ihre Lebenspanne reicht über ein Jahr hinaus. In diesen Populationen existiert eine Altersstruktur.
Vor allem bei r-Strategen, wie zum Beispiel Wühlmäusen, sind Veränderungen in dieser Struktur sehr ausgeprägt. Während der Wachstumsphase stellen die Jungtiere den Hauptteil der Population dar. Die Populationsstruktur zeigt dann die Form einer Pyramide. Im Extremfall ist sie zur Basis hin sehr flach ausgeweitet und ist formgleich mit einem chinesischen Dach.
Wenn es zu solchen ungünstigen Bedingungen kommt, erhöht sich  die Sterblichkeit der Jungtiere oder es werden weniger Jungtiere geboren.
In einer solchen Phase wird die Basis in der Altersstruktur sehr schmal und somit entsteht eine Urnenform. Zwischen den beiden beschriebenen Extremen liegt die Glockenform.

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